🇪🇸 – Abfahrt mit Fieber

Prolog: Seit 2018 litt ich weder an Schnupfen, noch in den folgenden Jahren an Covidinfektionen. Nun aber hat mich offensichtlich im Flieger oder danach oder irgendwo am Weg die neue Omicron Variante EG.5 auch liebevoll „Eris“ genannt erwischt. Eine Nacht mit Schüttelfrost und Halsschmerzen während der ersten 2 Tage waren die Symptome. Schlappheit kam hinzu. Aber ab dann kein Fieber mehr und heute am Tag 4 ist alles gut zu ertragen. Leid tun mir nur meine Gefährten, die mit mir Virenschleuder auf 30m2 eingesperrt sind und nicht angesteckt werden sollten.
Nachdem unsere neue Matratze geliefert worden war und alle Bekannten auf den Nachbarbooten verabschiedet, konnte es losgehen.
Ich tat mein Bestes, truge Maske und versprühte den Alkohol wo es nur ging. Eris EG.5 hin oder her, Andrea und unser Freund Meik, ein passionierter Segler mit einigen Atlantik Überquerungen am Buckel und viel technischem und seglerischem Können warfen die Leinen los und wir starteten am 8.9.23 von Almerimar aus unsere nächste Tour nach Gibraltar. Bei netter Brise ging’s anfangs unter Spinnaker zügig dahin. Wir warfen unsere Angeln aus. Endlich ist Meiki mit an Bord und lehrt mich das Angeln auf See. Bis abends aber biss nichts an. In der Nacht schlief der Wind fast gänzlich ein und der Motor schob uns auf Kurs 253 weiter nach Westen.
Gegen 23:30 Uhr übernahm ich die Wache von Andrea und bemerkte, daß das Boot mit einem Motor immer langsamer wurde. Nachdem wir auf langen Fahrten immer nur eine Maschine aus ökonomischen-umweltschonenden Gründen einsetzen war ich jetzt aber gezwungen den zweiten Diesel zu starten, um gegen die Wassermassen nur irgendwie anzukommen. Wenig Welle, aber ein Speed von 2,3 kn war zwar nicht sehr flott, aber wir wollen nach Westen!
Der Atlantik schiebt pro Sekunde 1,5 Millionen Liter Wasser durch die Meerenge ins Mittelmeer. Da muss sich der Murl ordentlich anstrengen. 300-400 Schiffe passieren die Enge täglich, fahren aber eher in der mittleren Fahrspur. Wir hingegen fuhren in der nördlicheren Spur und mußten nur ein paar auf Fracht in Gibraltar wartende, treibende Riesen umfahren.





Der Bildschirm zeigt dies ganz gut. alle Grünen im Schwarm sind Frachter und Tanker, die in der mittleren Spur nach Westen fahren. Wir in weiss.

Der Tag brach langsam an, Meiki hielt die Hundswache perfekt durch und nach wenigen Stunden erschien der Fels von Gibraltar am Horizont. Um 14:00 Uhr legten wir in der Marina Alcaides an und genossen das Manöverbier. Das wars jetzt mal mit dem Mittelmeer Segeln ⛵️. Ab Montag heißt das Wasser unter dem Kiel Atlantik.
