Hallo und schön dass Du hereinschaust bei Sailing SYMI.
Nach den aufregenden Tagen rund um den Hurricane „Baryl“, wurde es nun für alle hier wieder ruhiger. Wir verbrachten eineinhalb Wochen in einer Bucht im Süden Granadas, neben uns lagen unsere Kollegen vom österreichischen Schiff „Bring me the Horizon“ und wir faulenzten genüsslich. Schwimmen ist im trüben Wasser dieser Bucht nicht so interessant, auch Riffbesuche mit kleinen Schnorchel Ausflügen sind im Süden von Grenada eher nicht empfohlen. Die starke Atlantikströmung aus dem Osten trübt das Wasser in den seichteren Bereichen. Ein alter Freund und Lehrer hätte bestimmt gesagt:“do siachst ja nix“.
Am 15. Juli vormittags wurde SYMI aus dem Wasser gehoben und auf den Hartplatz gestellt. Wenn es nicht gerade 33° hätte und eine Luftfeuchtigkeit jenseits der 80% könnte man diesen staubigen Ort an dem 100te Boote eng an eng aufgebockt im permanenten Kran und Arbeitslärm stehen glauben, dass man sich in Griechenland im Winterlager Kilada befindet. Marinas mit Trockenplätzen sind nirgendwo besonders attraktiv.

Mit dem Herausnehmen des Bootes beginnt die eigentliche Arbeit. Abgesehen vom Unterwasserschiff müssen alle Maschinen, die mit Salzwasser in Kontakt waren (Motor, Wassermacher, Klimaanlage, etc.) mit Süßwasser durchgespült werden, um Korrosion und das Faulen des Salzwassers im jeweiligen Rohrsystem zu vermeiden. Die bequemen Sitzpolster im Cockpit werden entfernt. Bei den vorherrschenden Temperaturen und den tropischen Regengüssen, die zwischendurch immer wieder nieder gehen, merke ich manchmal nicht, ob das Wasser, das meine Stirne hinunterläuft vom Regen oder vom Schweiß stammt. Arbeiten wird fast unerträglich.

Die Segel haben wir abgeschlagen und eingerollt. Das Grossegel wird von einer Segelmacherei überholt, ein paar kleine Löcher und Nähte, die sich aufgetrennt haben, stehen auf der Arbeitsliste. Andrea entsorgt und verschenkt Lebensmittel, taut den Tiefkühler ab, der ohne Pause seit Oktober brav seinen Dienst versehen hat 😊. Bettzeug muss vakumiert werden. Morgen werden die Feuerlöscher und die Rettungsinsel zur Inspektion abgeholt. Gegen 9:30 wird der Rigger (Experte für den Mast mit all seinen Drähten und Angeln) an Bord kommen. Nach 11 Jahren soll das stehende Gut kontrolliert werden. Die Liste ist lang, aber wir haben noch zwei Tage Zeit.
Da Symi am Trockenen als Wohnbereich nicht benutzbar ist (kein WC, kein Wasser und urheiss) haben wir uns in der Marina ein kleines KLIMATISIERTES Apartment für die fünf Tage genommen.
Abends treffen wir Freunde, die mit ihren Booten in der Bucht liegen. Gehen Abendessen und fallen meist um neun oder 9:30 Uhr todmüde ins Bett.
Und prasselt dann der Regen nachts auf das Dach des Hauses nehme ich es zwar im Schlaf wahr, dreh mich aber dann gemütlich zur Seite und weiß unterbewusst : wir sind hier sicher 😀.
Samstag Nachmittag fliegen wir über Toronto nach Wien und werden am 22. Juli ankommen. Wir freuen uns schon auf die Heimat und ein Wiedersehen mit Familie und euch Freunden.
Bis bald und Liebe Grüße