Hier findest Du alle

Hier findest Du alle

BLOGS KARIBIK 2024 & 25

Wer wir sind

Wer wir sind

SAILINGSYMI

Alle Filme chronologisch geordnet

Alle Filme chronologisch geordnet

FILME & VIDEOS

Ahoi liebe Landratten,
DIe Karibik, im speziellen im Nordosten, die British & US-Virgin-Islands, Haiti, die Dominikanische Republik, Kuba und die Bahamas sind jene Länder, die am häufigsten von Hurrikans getroffen wurden. Die Saison für die Wirbelstürme beginnt meteorologisch am 1.Juni und endet Ende November.
Der Geburtsort aller Hurrikans ist die Küste Westafrika. Durch die Erwärmung des Atlantikwassers ab Juni speisen sich dort große Tiefdruckgebiete mit Energie und driften dann durch den Passatwind angetrieben über den Atlantik nach Westen. Je wärmer der Atlantik ist, umso mehr Energie bezieht das Tief und wächst und wächst. In der Karibik angekommen beschreibt ihre Bahn meist einen Bogen nach Nordwest. In der Hauptzeit September fegen sie auch bis in den Golf von Mexiko und dann an die texanische Küstehinauf oder über Florida. Viele sterben dann am Weg nach Europa ab oder kommen als atlantisches Sturmtief zu uns nach Europa.
Im Bild unten sind die Zugbahnen während der letzten 150 Jahre dargestellt:
klicke zum Vergrößern.

Durchschnittlch passieren jeden Sommer 15 tropische Stürme (Untergruppe des Hurrikans mit Wind bis 120 km/h) und fünf Hurrikans (über 120 km/h) diese Strecke. Im heurigen Jahr ist ein La Nina -Sommer angesagt. Dies steigert die Zahl auf bis zu 25 Stürme und acht Hurrikans. Die wahre Stärke kann keiner prognostizieren, durch die Erwärmung der Meere aber werden die Stürme immer heftiger.

Warum erzähle ich das am Anfang meines Blogs?
Nachdem wir mit Martin eine weitere Nacht in einer wunderbaren Bucht im NW Antiguas verbracht haben,

kreuzten wir bei angenehmstem Wetter mit vollen Segeln durch die sanfte See in Richtung Barbuda. Diese Insel gehört zum Inselstaat Antigua und liegt exponiert im äußersten Nordosten. Ich hatte nach langer Zeit wieder einmal meine Angel ausgeworfen und schleppte den gelben Köderfisch hinterher. Plötzlich ein Ratschen der Trommel und Spannung an der Route. Wir drei blickten aufgeregt ins Heckwasser, wer da wohl angebissen hatte und als Abendessen vorbei kommen wollte.
Als ich schließlich meinen Fang zum Bootsheck gezogen hatte, war uns klar, dass wir diesen Fisch gar nicht wollten. Ich bat den Barracuda kurz still zu halten, zog ihm den Haken aus seinem Kiefer und stieß in wieder in sein Wasser zurück.

Kleiner meeresbiologischer Exkurs:
Barracudas sind Raubfische, die oft das Toxin CIGUATERA in sich haben. Dieses Toxin ensteht in Kleinalgen auf Riffen, die von kleinen Rifffischen gefressen werden. Diese wiederum werden von größeren Fischen und die von Barracudas (Riffjäger) gefressen. Dadurch kumuliert das Gift im Fisch. Der größte Räuber hat dann am meisten davon in seinen Muskeln. Durch Verzehr kommt es in den menschlichen Körper und wird im Gehirn abgelagert. Die Mengen summieren sich auf. Die akute neurotixische Vergiftung ist eine schmerzhafte Geschichte. Durchfall, Sehstörung, Muskelkrämpfe und Gefühlsstörungen der Haut (kaltes Wasser fühlt sich heiss an) können auch noch Monate andauern. Intensivstationspflicht kennzeichnet den schweren Verlauf, der auch mit dem Tod enden kann.


Daher ließen wir den grimmigen Barracuda wieder frei und aßen abends Huhn in Kokosmilch. Je mehr man nämlich von Ciguaterafischen verzehrt hat, umso größer ist die Chance einen Krankheitsausbruch zu erleben.
Nach vier Stunden Fahrt wurde die Wassertiefe geringer, um sich schließlich bei 9 Meter einzupendeln. Unter unserem Boot nur weisser Sand, der das Wasser rundherum türkis färbte.

Nur ein paar mal Zick-Zack unter Motor an den Korallenbänken vorbei und schon fiel unser Anker auf fünf Metern Sandgrund vor einem 20 km langen Sandstrand. Mit weissem Sand, der sich unter den Füßen wie Mehl anfühlte und in den wir zentimetertief, wie in Pulverschnee beim Strandspaziergang einsanken.
Warum erwähnte ich anfangs die Hurrikans?
Barbuda war jene Insel, die 2017 vom stärksten und am längsten (12 Stunden) andauernde Hurrikan, der je über die Karibik zog heimgesucht wurde. Er hieß „Irma“. Seither wurde nur wenig Infrastruktur wieder aufgebaut, viele Einwohner verließen sogar die Insel für immer. Der Wind erreichte Spitzen bis über 300 km/h und dementsprechend hoch waren die Wellen. Er zog dann weiter nach NW und zerstörte auch St.Barth, Saint Martin und Teile der British Virgin Islands (BVI). Bewohner erzählten, alles was Irma nicht erwischt hatte, wurde durch den zwei Wochen später folgenden Hurrikan „Maria“ endgültig vernichtet. Am Strand vor unserem Ankerplatz auf Barbuda liegt seit 2017 ein Hotel in Trümmern. Ein Wiederaufbau zahlt sich scheinbar nicht aus, denn am 1.Juni jedes Jahres beginnt abermals eine neue Hurrikan Saison und niemand kann sagen, wieviele Stürme sie mit sich bringen wird und vor allem welche Insel sie treffen werden.
Das Bild unten zeigt eine Ankerbucht der BVI’s die auch die volle Stärke abbekam. . .

Der leichte Wind und ein klassischer Sonnenuntergang ließen uns nicht erahnen, welche Mächte hier wüten können. Alles lag friedlich und wunderschön vor uns.

Wir verließen diese Barbuda am nächsten Tag, da wir den Zeitplan mit unserem Gast einhalten mussten und gelangten nach ca 10 Stunden zur Insel Saint Batholomy, auch St. Barth genannt. Früher schwedisch ist sie heute Treffpunkt der Reichen und Superreichen. Die ankernden Yachten vor dem Hafen bestätigen dies. Es gibt wirklich saubere und naturbelassene Buchten zu erkunden, alle mit bestens gewarteten Mooringbojen ausgestattet, kein Plastik oder Schmutz weit und breit im Wasser und rund um das Boot schwimmen große Schildkröten, die den intakten Grund der Bucht zum Fressen ihres Turtlegrasses benutzen. Beim Schnorcheln begegneten wir später auch Ammenhaien, Rochen, bunten Rifffischen (Nemos) und einem Barrakuda. Hier wirkt sich die strenge Regulation des Bootsverkehrs deutlich positiv aus. (Du kannst übrigens jedes Foto zum Vergrößern anklicken)

Weiter ging es nach zwei Tagen unter Segeln zur nur einen Steinwurf weit entfernten Insel Saint Martin. Wieder ein französisches Übersee-EU Gebiet. Ich sage nur „Roam like home“.
In der Marigot Bay im Westen ankerten wir und nach den geringen bürokratischen Einklarierungsmaßnahmen genossen wir den letzten Abend mit Martin in einem köstlichen Restaurant. Er hat seine zehn Tage bei uns an Bord genossen, leider mit einer Verkühlung garniert, die er aus Wien im Gepäck hatte. Ich hab sie jetzt auch gekostet.
Eine wunderbare Zeit geht zu Ende, die Martin und Ich in einem kleinen Interview (Menü Film) festhielten.

Wir planen zumindest vier Tage hier auf St.Martin zu bleiben und werden dann, bei gutem Wind, die 85sm Überfahrt in Richtung British Virgin Islands machen. Dies wird bis Mai unser nordwestlichster Punkt der Reise. Wegen der Prognosen und Hinweise, dass ab April La Nina zurückkehrt, die Wassertemperaturen hier bereits über dem Mittel liegen und somit eine intensive Hurrikan Saison erwartet wird, haben wir beschlossen in den Wirbelsturm ärmeren Süden zurück bis nach Grenada zu fahren. Dort kamen wir am 23.12.23 nach der Atlantiküberquerung an.

Reading time: 6 min
Reading time: 6 min

Am nächsten Tag erwartete uns ein Fahrer und wir starteten um 9:00 Uhr zu unsere Inselrundfahrt.
Mit vielen Erklärungen der Geschichte der Insel, die aus dem Mund des Fahrers nicht immer einfach zu verstehen waren, ging es zur Ostküste und den schönen Felsen „The red Rocks“.

Auf dem Weg nach Süden erklärte uns der Fahrer, dass die zwei kleinen Flughäfen von Dominika nicht mehr ausreichen und die Regierung, die seit 1979 von England unabhängig ist, beschlossen hatte, einen größeren, internationalen Flughafen zu bauen. Dieses Projekt wird von chinesischen Firmen durchgeführt. Während der Fahrt begegneten wir dutzenden mit chinesischen Fahrern besetzten Erde beladen Kippern, die zum neuen Flughafengebiet fuhren, um die Aufschüttung der Piste mit durchzuführen. Wieder mal haben die Chinesen somit ihr „Staatsgebiet“ indirekt unauffällig erweitert. Nicht nur die Umsiedlung eines ganzen Dorfes, sondern auch die Folgen des kommenden Massentourismus für die Insel sind gar nicht absehbar. Als Juwel und unberührte Naturinsel wird Domenica mit einem internationalen Flughafen und Direktverbindungen in die ganze Welt sicher nicht so bleiben wie sie jetzt ist. Wir haben sie noch in ihrer ganzen Pracht erlebt. Heute kommen jährlich doch schon circa 200.000 Kreuzfahrttouristen in der Hauptstadt Rosseau an, dies soll aber in Zukunft auch auf eine halbe Million Menschen erweitert werden. Die Folgen kann sich jeder selbst ausmalen. Falls du also Lust bekommst, diese Insel noch in respektablem Zustand zu sehen, tu es bald, weil die Poliitker und ihre Helferlein, die Chinesen, leisten ganze Arbeit.
Danach ging es zu einem Wasserfall der glasklares Wasser aus 30 m Höhe in sein Becken fallen lässt, Andrea wagte sich ins kühle Nass und schwamm eine Runde. Wir hätten noch fünf weitere Wasserfälle, heiße Quellen und Anderes besuchen können, aber dafür war der Tag zu kurz. Glücklich und müde kehrten wir abends wir per Taxi Boot auf SYMI zurück und genossen den Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag holte uns das Boot von Eddison erneut ab, diesmal zum Schnorcheln. In einer naturgeschützten Bucht mit 2-5 m Wassertiefe waren wir fast 2 Stunden im Wasser unterwegs und bewunderten die Korallen und Fischwelt einer Nachbarbucht, die durch Ankerverbot und strenge Regeln geschützt wird.
Am Nachmittag besuchten wir abermals mit dem Auto den Nationalpark „Morne Diablotins“. Dort und weltweit nur dort leben das Wappentier von Domenica und eine zweite Papageienart in den Regenwäldern. Wir wanderten eine gute Stunden den “Syndicate Trail“ entlang und waren von den Baumriesen und Schlingpflanzen beeindruckt. Papageien konnten wir mehr hören als sehen. Sie leben hoch in den Wipfeln und haben außerdem von Februar bis Juni Brutsaison. So sieht das Wappen aus …

Der Weg zurück ging die erwähnte Westküstenstraße, vom Fahrer sehr lieb Highway genannt, die nach dem schrecklichen Hurrikan „Maria“ im September 2019 komplett neu errichtet werden musste. Und wer tat dies? Die Chinesen. Die gesamte Küstenstraße, nicht mehr als eine breite einspurige Straße mit vielen Kurven wurde also auch von unseren Freunden aus dem Osten errichtet?
Unser Abendessen nahmen wir bei einer der beiden Schwestern von Eddison ein, die ihr kleines Restaurant direkt neben dem Büro aufgemacht hat. Überhaupt wurde uns je länger der Aufenthalt dauerte immer klarer, dass die Stadt Portsmouth wahrscheinlich zur Hälfte vom Eddison Clan geleitet wurde. Toller Mann und sehr geschäftstüchtig. Wir fühlten uns sicher, waren gut betreut und der Preis stimmte obendrein.

Am 1. März holten wir den Anker auf, und es ging 3 Stunden weiter nach Norden zur französischen Insel Guadeloupe. Wieder in der EU !
Hier werden wir unseren lieben Freund Martin in ein paar Tagen an Bord begrüßen.

Hinweis

Ich schreibe gerne und filme, Andrea ist die größere Fotografin. Sie postet ihre Fotos nach dem Reiseverlauf in einer App namens „Polarsteps“.
Andreas Reisfotos findest du hier.
Wenn du benachrichtigt werden willst, wenn sie neue Bilder rauflädt, müsstest du dir die App auf dein Handy laden und sie zum adden auffordern.

Reading time: 6 min
Page 11 of 33« First...101112132030...Last »
Falls Du eine Benachrichtigung erhalten willst, wenn ein neuer Blog erscheint, subscribe hier.

sailingsymi.com