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BLOGS KARIBIK 2024 & 25

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SAILINGSYMI

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Ein Squall

Wir dampften die Westküste entlang, die bei Sonnenschein die prachtvollsten Buchten zeigt, mit türkis Wasser, Palmen und allem was dazu gehört. Ich hingegen schaltete das Radar ein, da sich die Sicht inzwischen auf maximal 100 Meter reduziert hatte. Jetzt waren wir nicht mehr in der Karibik, sondern es fühlte sich wie November in Schottland an. Nur die Lufttemperatur lag wie immer bei 28°.
Zehn Minuten vor der Deadline, zu der keine neu ankommenden Boote mehr in der Marina Rodney Bay angenommen werden, zischten wir in einer kurzen Regenpause in unseren Platz, machten fest und waren glücklich, die gleich wieder aufziehenden Windböen und den Querregen an einem sicheren Ort zu überstehen.
Marinazeiten wirken auf mich oft wie ein kurzer Trip nach Hause auf festen Boden. Dort brauche ich mich für kurze Dauer nicht so intensiv mit dem bevorstehenden Wetter zu beschäftigen, weil SYMI wahrscheinlich, bis auf Tropenstürme, sicher liegt. Entspannung ist angesagt. Luken bleiben zu, das Boot war noch nie so sauber gewaschen.
Fortsetzung folgt . . .

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Endlich kann ich sagen, ich habe persönlich in die Alltags-Segelroutine gefunden. Während und nach der Atlantikreise war ich auf einem „immer bereit“-Modus. Ich musste Symi und die Mannschaft heil in den Westen bringen, das war das Ziel und bedurfte permanenter Konzentration das Boot und seine vielen technischen Geräte zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reparieren. Die freie Zeit verbrachte ich mit Wetter und Routenplanung und darauf zu schauen, dass es allen an Bord gut ging (inklusive mir mit meiner Unterarmschnittwunde). Einmal hier in der Karibik angekommen fiel schon viel vom Druck weg und bereits zum Jahreswechsel genoss ich Teile meiner „Freizeit“. Während wir vor Anker lagen warteten aber weitere Aufgaben auf mich. Reparturen und Arbeiten, die am Atlantik nicht möglich waren. Provisorisches Dichten des Wassermachers, Spülung und Kontrolle aller Filter, die nach den Salzwassereinlässen montiert sind um grobe Verunreinigungen wie kleine Tiere oder Seegras nicht in die elektrischen Pumpen zu befördern. Zum Beispiel hatten wir im Vorfilter des Wassermachers einen 5mm kleinen Krebs, der dort offensichtlich als Ei hineingesaugt wurde und dann dort, täglich mit Meerwasser umspült heranwuchs. Die meisten Verunreinigungen aber waren Sargasso Seegras, durch dessen Felder wir auf dem Atlantik durchsegelten. Die Segel und alle Leinen mussten geprüft werden. Die beiden Volvos brauchten Kontrolle, ein Wasserleitungsschlauch des Warmwassersystems war leck und ich ersetzte ihn. Alle Niro-Metallteile wurden mit Süßwasser gespült und teilweise vorher entrostet. Ausserdem reinigte ich den Außenbereich der Rümpfe und das „Zelt“, (im deutschen Segel-Fachjargon Kuchenbude genannt) welches uns im Cockpit unter dem Dach vor Wind und Spritzwasser geschützt hatte. Stattdessen montierten wir nun Sonnenjalousien, die luftdurchlässig sind und Schatten bieten.
Andrea und Anna kontrollierten alle Vorräte, die noch übrig waren (ich glaube, mit unseren Mengen wären wir auch noch bis in die Südsee gekommen). Daher gibt es jetzt noch immer zur Jause spanischen Schinken und H-Milch aus Gibraltar. Das ist gar nicht schlecht, denn die Supermarktpreise sind hier ziemlich geschmalzen.
Mit Anna reinigten wir noch am Mast die Schienen in denen das Grossegel hinauf rutscht. Alpines Klettern war angesagt.

Ich schrieb anfangs, dass ich endlich die Routine des Alltags lebe. Wie kann ich das feststellen? All diejenigen, die mich etwas besser kennen wissen, dass ich (meine Psychologin an Bord würde es „Zwang“ nennen) gerne putze und mein Hab und Gut pflege. Genau diese Tatsache, dass ich begann Stufen am Heck zu reinigen oder das Bad, zeigte mir, jetzt bist du wirklich im Alltag angekommen. Nachdem (fast) alle Systeme an Bord laufen und wir im Zeitplan unserer Routenplanung liegen habe ich also wirklich Freizeit. Ein herrliches Gefühl. Von täglichen Kleinigkeiten, die geklebt, genäht oder gedichtet werden müssen abgesehen, steht SYMI ganz brav da. Vor Anker nämlich. In der Admirality Bay, nahe dem Princess Margret Beach auf der Insel Bequia (sprich Beque).
Entgegen der Unfreundlichkeit der Beamten, die ich im letzten Blog beschrieb, waren die Einklarierungsformalitäten auf der Insel Union Island sehr flott und freundlich erledigt. Das einzige Problem zeigte sich erst an Bord. Beim Einkaufen karibischer Flaggen auf Lanzarote war keine Flagge von St.Vincent und den Grenadinen zu bekommen.
So setzte ich mich kurz an meine Nähmaschine und nähte aus kanarischen und italienischen Flaggenteilen einen blau-gelb-grünen Fetzen, den Andrea noch mit drei Dreiecken mit dem Eddingstift verzierte und schon konnten wir die Gastlandflagge hissen. Sieht gar nicht so übel aus, obwohl sie etwas klein geraten ist.

Von Union Island gingen wir zur nächsten nördlichen Insel Mayreau hoch und ankerten in der Saltwhistle Bay.
Wir warteten dort einige Tage den für diese Jahreszeit untypisch stärkeren Wind ab, und planten bei weniger Wellengang die Tobago Cays zu besuchen. Dort im Nationalpark wollten wir das „Horse shoe Reef“ mit seinen Korallen und Fische geniessen. Bei Sonnenschein wenn möglich.
Diesen Plan durchkreuzte uns leider El Niño: Dieses alle 4-10 Jahre wiederkehrende Phänomen wird durch eine Überwärmung des Ostpazifik Wassers erzeugt. El Niños Präsenz, die heuer stark ausgeprägt sein soll, verstärkt die Jetstreams (von West nach Ost über die USA ziehende Höhenwinde), die derzeit ein Tief nach dem anderen mit Schnee und Kälte an die US-Ostküste schieben. Die enorme Größe der Tiefs bewirkt bei uns hier verstärkte Ostwinde mit mehr Schwell.
Wir ankerten dann endlich bei Sonne in den Tobago Cays auf Sand und in türkis Wasser neben dutzenden anderen Seglern. Wie im Bilderbuch sahen wir die grossen Atlantikwellen, die seit Afrika kein Land gesehen haben sich am Aussenriff brechen. Ein beindruckendes Schauspiel.

Innerhalb des Riffs jedoch wurde der Sand so stark aufgewirbelt, dass wir uns beim Schnorcheln im trüben Wasser nicht lange wohl fühlten. Wir kletterten ins Dinghy zurück, zogen meinen kleinen Beibootanker aus dem Sand und suchten im Lee einer kleinen Insel namens Turtle Island Schutz. Nomen est Omen, wir hatten dann das Vergnügen mit drei Schildkröten zu tauchen. Zum ersten Mal in unserem Leben konnten wir diese Tiere aus einem Meter Entfernung beobachten. Sehr spannend. Wieder an Bord Symi zurückgekommen, sahen wir noch weitere Exemplare ganz nahe hinter Symi seelenruhig auftauchen und nachdem sie ihren Kopf zum Luftholen herausgestreckt hatten, tauchten sie zum Grasen wieder zum Grund.

Nach einer Nacht in den Cays beschlossen wir auf Grund der gleichbleibenden Wetterverhältnisse weiterzufahren. Wir segelten gemeinsam mit unseren Bootskumpeln von der „Nana“ ein paar Stunden hierher nach Bequia.

Ein müder Maskentölpel

Ein netter Platz, sicherer Hafen und gute Restaurants und Bars am Strand. Da bleiben wir mal ein paar weitere Nächte bis zum … egal, ich weiss nicht einmal welcher Wochentag heute ist… ist das schöööön.

Le Marin Bucht
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