🇫🇷 – Zu Gast im Übersee Territorium Frankreich

Ahoi liebe Freunde daheim und anderswo.
Wir waren also wieder im französischen Überseegebiet Martinique gelandet und da wir diese Insel im Vorjahr ziemlich ausführlich erkundet haben, konzentrierten wir uns diesmal auf günstiges Shopping und Verproviantieren für den Bahamas Aufenthalt ab Februar. Vor allem Grundnahrungsmittel wie Mehl, Reis, H-Milch aber auch Spirituosen kosten hier weniger als die Hälfte als auf den Bahamas. Ein Mietauto bei Europcar für zwei Tage war von mir vorreserviert. Wir schnappten uns alle Einkaufssäcke, die wir an Bord hatten und genossen es wieder ein Mal eine halbstündige Fahrt in einem Automobil zu unternehmen. Besonders die Regenschauer mit Windböen mag ich im Auto. Denen begegne ich ganz einfach mit dem Berühren des Kipphebels der Scheibenwischer und gleichzeitig elektrisch unterstütztem Schließen der Fenster. Kein Reffen, kein Ölzeug, kein Winschen. Sich einfach bequem in den Sitz schmiegen und weiter fahren. Das macht Spaß, auch wenn es auf der zweispurigen Straße manchmal kleine Staus gibt.
Nach einem ersten kurzen Halt bei „Decathlon“ um Bleigürtel und ein paar T-Shirts zu erstehen, ging’s direkt zum XXL Carrefour. Ein zweistöckiges Parkhaus davor und ein um den Supermarkt herum gebaute kleine Shopping-Mall lassen internationales Flair aufkommen. Nichts wie hinein.

Vom Kochtopf bis zum 20 Meter langen Rose-Wein Regal, hier bekommst du fast alles. Für den Heiligen Abend erstanden wir eine Gansleber mit drei Sorten Feigenkonfitüren und Brioche Brot und den Rest des großen Einkaufswagens füllten wir halt mit so manchen Köstlichkeiten auf, bis die kleinen Räder kaum mehr um die Kurve zu wutzeln waren.
Im Winter wird es in den Antillen gegen 18:15 dunkel und nach exakt 12 Stunden wieder hell. Dies ist eine Zeitdifferenz zum Sommer um eine halbe Stunde und durchaus spürbar. Wir trafen mit dem Auto im Dunklen im Hafen ein, schleppten Sack für Sack, Palette für Palette und Weinkarton für Weinkarton zum Beibootsteg und fürchteten dann bei der Rückfahrt zu SYMI unter zu gehen. Bei SYMI angelangt ist das Ausräumen auch nicht so einfach. Die Wellen in der Bucht vor Anker lassen das Dinghy hin und her wackeln. Ich muss alle Utensilien und Säcke aus dem kleinen Boot auf zwei Meter Höhe an Deck stemmen, wo sie Andrea empfängt. Eine wacklige Gschicht.
 Auf SYMI muss nun alles verstaut werden. Wir öffnen dann die Bodenbretter und verteilen die Einkäufe nach genauem Plan in nummerierte Kisten. Auf jede Dose wird mit Edding das Ablaufdatum geschrieben und in eine App eingegeben. Alle Kartonagen müssen wieder rasch von Bord, weil Kakerlaken oft ihre Eier an diese anheften und schlüpfen sie an Bord wäre die Katastrophe perfekt. 
Am zweiten Autotag machen wir die Supermarkt Tour ein zweites Mal. Diesmal für Kühl und Tiefkühlkost, Obst und ein paar Gummibären.

Inzwischen sind weitere Österreicher hier eingetroffen, die wir seit dem Vorjahr kennen. Evi und Michi von „Ocean Fantasy“ und Evelyn und Johnny von der „Allegria“. Leider erforderte es der günstige SO Wind, dass wir uns zu Mittag verabschiedeten, um die nächste Strecke nach NW-Martinique unter Segeln durchführen zu können. Wir werden uns bestimmt weiter im Norden wiedersehen. Eine Nacht gingen wir in St.Pierre vor Anker. Dies ist die ehemalige Hauptstadt Martiniques, die 1902 einen verheerenden Vulkanausbruch erlebte, den ich in einem alten Blog beschrieb.

Um 04:00 Uhr am nächsten Morgen winschten wir den Anker hoch und umrundeten N-Martinique bei untergehendem Vollmond. Er hüllte das Meer fast so hell in Licht wie die schwache Wintersonne. Wir verließen Martinique darum so zeitlich, um die fast 140 km lange Strecke bei Tageslicht vollenden zu können und um beim Ankern am Ziel keine Probleme mit den Korallen zu haben. Außerdem sind hier in den Antillen auch die zahlreichen Wasserflaschen-Bojen der Lobsterreusen bei Dunkelheit eine Gefahr sich in der Schiffsschraube zu verfangen. 
Es ging dann im Osten vorbei an der langen Insel Dominica und schließlich in die NW-Bucht der Insel Marie Galante. Ein kleines Eiland im Nordosten von Guadeloupe, der Galante auch politisch untersteht. Von der Ferne sieht es wie der Oberteil eines riesen Korkstoppels aus, der in den Meeresgrund gesteckt wurde. Rund und flach. Umgeben von einem Riff, ist diese Insel 9 km breit und sehr still.

Etwas geschafft und angenehm müde schliefen wir an diesem ruhigen Platz tief und fest. Saint Louis, so der Ortsname, hat eine Hauptstraße mit einem Zebrastreifen, vielleicht 50 Häuser. Das Leben scheint sich hier in den letzten 100 Jahren wenig verändert zu haben. Nur die ab und zu vorbeischleichenden Autos zeigen das richtige Zeitalter an. Wir trinken Kaffee in einem Kaffeehaus, kaufen ein frisches Baguette und beobachten, daß ab 15:00 Uhr die gesamte Insel in den Schlafmodus verfällt. Alle Geschäfte und Lokale werden bis abends geschlossen. Siesta. Abends sperren auch nur wenige Restaurants wieder auf. Da muß man beim Essen schon ganz schön flott sein. 22:00 Uhr ist Sperrstunde.
Was mir so angenehm auffällt ist hier das Fehlen kleiner lärmender Boote, Jetskis oder gar Wasserskiboote. Selbst die wenigen Fischer fahren gemäßigt durch unser Ankerfeld. Am nächsten Tag erscheinen auch unsere Freunde mit ihren Katamaranen in der Bucht. Unsere Gruppe besteht nun aus zwei deutschen Paaren, einem schweizer Paar und uns. Eine bunte Truppe, die sich viel zu erzählen hat. Wir genießen jedes Zusammentreffen und Essen sehr.
Um 17:00 Uhr lädt man einander zum Sundowner ein, kommt auf Besuch auf ein anderes Boot und ist die Sonne orange hinter dem Horizont verschwunden fährt man mit seinem Dinghy wieder zurück und ißt zu Abend.
Da die Insel „Marie Galante“ flach ist, macht der 12 km lange Ausflug keine wirklichen Schwierigkeiten. Zwischen Urwald, Straße und Strand führt der Weg schließlich über den „Berg“ mit 112 Metern Höhe.


Die Zeit verfliegt hier. Das Einkaufen für die Feiertage ist erledigt. Für den 25.12. haben wir gestern, wie man auf dem Bild unten sieht, ein Restaurant vorgetestet. Wissen, daß die heilige Messe am 24. um 20:00 Uhr in der Kirche gleich beim Strand sein wird. Alles organisiert.

Restauranttest

Restaurant Test

Das Wetter bis zum Jahreswechsel ist eher ungünstig, um nach Norden zu reisen. Wir überlegen daher vielleicht Sylvester auch noch hier zu bleiben … wir werden sehen.

Bald ist Heiliger Abend.
Wir wünschen Euch allen ein wunderbares Weihnachtsfest
und einen guten Start ins Neue Jahr 2025.